Mit 24 Jahren ist Daniel Brandes bereits Geschäftsführer einer Franchise-Kette mit acht bestehenden Filialen und fünf weiteren im Bau: Ma’loa bietet hawaiianische Poké Bowls und trifft damit genau den Geschmack der Zeit: gesund, farbenfroh und flexibel zu essen: Die kalten Schalen aus Reis, Gemüse, rohem Fisch und scharfen Saucen sind das hawaiianische Nationalgericht und transportieren ein lässiges Lebensgefühl und können rund um die Uhr, im Lokal, im Büro oder unterwegs gegessen werden. Außerdem spricht es auch viele unterschiedliche Ernährungsstile an: vegan, vegetarisch, paleo, ohne Kohlenhydrate.
Der Name Ma’loa leitet sich vom hawaiianischen Ausdruck „mau loa“ ab: „für immer“. Für Brandes heißt das: dank seiner Restaurants wird die hawaiianische Küche für immer in Deutschland sein. Wie so oft ist die Geschäftsidee aus einem persönlichen Bedarf geboren: Nach dem Abitur ging Daniel Brandes für ein halbes Jahr nach Hawai, um sein Englisch zu verbessern und den Horizont zu erweitern. Zurück im tristen Berlin sehnte er sich nach Strand, Surfen und den leckeren Poke Bowls, die er dort täglich zu sich genommen hatte. Zumindest letzteres sollte auch in Berlin möglich sein, entschied der frisch immatrikulierte BWL-Student und rekonstruierte die besten Rezepte aus Honolulu. Sein Alter sieht Brandes nicht als Nachteil, im Gegenteil: „Dass ich so jung bin, ist mein Vorteil. Denn meine Eltern wüßten gar nicht, was der jüngeren Generation beim Essen heute wichtig ist.“ Sein Angebot soll nicht zu kommerziell rüberkommen, individualisierbar sein, einen modernen Touch haben. „Ich wußte, worauf es meiner Zielgruppe ankommt, weil ich mit voller Leidenschaft hinter dem Gericht Poké stehe. Aber auch diese hawainiasche Lebensgefühl vermitteln wollte, dass ich dort empfunden habe und mit den Berlinern teilen möchte.“
Mit hohem Zeitaufwand und einem Kumpel mit Kochausbildung stand er in der heimischen Küche probierte täglich verschiedene Rezepte aus. Nebenbei schrieb er seinen Businessplan und suchte die passende Location. Poké hat den angehenden Betriebswirt auch wirtschaftlich überzeugt: gesundes Fastfood, schnell zu berietet und preislich fair. Dazu kommen organisatorische Vorteile: da niht gekocht oder frittiert wird, braucht man keine Abluft, keinen Fettabscheider – es gibt fast keine Geruchsbildung, wenig Lärmbelästigung für die Anwohner. Auch der Müll hält sich im Vergleich zu anderen Gastrokonzepten in Grenzen, da der Großteil der Ware am selben Tag verbraucht wird. Statt in Kunststoffflaschen werden Getränke nur im Glas oder Glasflaschen angeboten. Für die Verpackung wird anstelle von Plastik Bagasse verwendet, ein Faserreste aus der Zuckerrohrverarbeitung, Löffel und Besteck sind aus Biokunststoff auf der Basis von Maisstärke.

Das erste Lokal eröffnete er im Mai 2017 in der Rosenthaler Straße am Hackeschen Markt mitten in Berlin. Wichtig bei jedem Restaurant sind ihm die entspannte Atmosphäre, Schaukeln, tropische Pflanzen, viel Naturholz, Licht und Farben wie ein kleiner Urlaub am Meer. Die Gerichte sind auf Surfbrettern angeschrieben. „Man soll sofort spüren, dass man in einem Maloa-Laden ist.“ Im Zentrum steht der Tresen mit den klein geschnittenen Zutaten, aus denen sich der Gast seine Bowl frei zusammen stellen kann. Alternativ gibt es auch fertig komponierte Bowls. „Gerade wenn Gäste das erste Mal kommen, benötigen manche Menschen etwas länger, um sich zu entscheiden“, sagt Brandes, „aber dafür sind auch unsere geduldigen Mitarbeiter da, um zu beraten. Und bei den regelmäßigen Kunden dauert es nicht länger als ein, zwei Minuten und dann ist die Bowl fertig zusammengestellt.“ Zu trinken gibt es selbst gemachten Eistee, Smoothies und hawaiianisches Bier.
„Der Laden hat vom ersten Tag an wie eine Bombe eingeschlagen. Der große Andrang beim Softopening hat uns direkt überfordert, wir kamen gar nicht mit dem Reiskochen hinterher.“ Kurze Zeit später kamen die ersten Anfragen von Interessierten, die das Konzept übernehmen wollen. Brandes guckt sich jeden Bewerber genau an und prüft die persönliche Eignung der potentiellen Franchisenehmer. „Wer ein Ma’loa führen will, muss nicht zwingend Erfahrung im Gastrobereich haben, weil wir ihn schulen und Know-how vermitteln, aber er muss die Marke repräsentieren und das Restaurant gut betreiben können“, so Brandes, „unsere Marke seht und fällt mit den Franchisepartnern und deren Identifikation mit unserem Konzept.“ Dabei ist ihm wichtig, dass das Franchisesystem nicht zu kommerziell, nicht wie eine typische Kette wirkt, sondern jeder Laden eine „Seele“ hat. „Jede Bowl soll mit Liebe für den Gast zusammen gestellt werden“, so Brandes.
Größtes Wachstumshemmnis ist derzeit, geeignete Standorte zu finden, die mindestens 50qm groß sind, mit einem hohen Passantenaufkommen mit überdurchschnittlicher Kaufkraft, hoher Bürodichte in der direkten Umgebung und großen Schaufenstern. Die nächsten Restaurants eröffnen in Köln, Hamburg und Hannover, zudem werden die nächsten in Potsdam, Bonn, Karlsruhe, Nürnberg und Paris eröffnet. Geplant sind außerdem Merchandising-Artikel wie Jute-Beutel, Kappen oder die eigenen Saucen. Und die große Vision Daniel Brandes ist es, die Marke Ma’loa auf den Hospitality-Bereich auszudehnen und ins Hotelbusiness einzusteigen.

Daten & Fakten
- Investition pro Restaurant: 150.000 €
- Mitarbeiter pro Restaurant: 6-10
- Lokalgröße: 55-150qm
- Sitzplätze: 12-35 Sitzplätze.
- Anteil Außer-Haus-Verzehr: im Sommer 50%
- Einstiegsgebühr für Franchisenehmer: 10.000 €
- Laufende Franchise-Gebühren = 5% vom Nettoumsatz.
- Leitspruch auf Mitarbeiter-T-Shirts: „Don’t worry, you can ad advocado later.“
- Hauptgericht inklusive Soße: ab 7,50 € (Tofu), ab 9,50 € (Fisch oder Fleisch) zzgl. Toppings und Extras.
- Getränke: ab 1,90 € (Wasser) und 2,50 € (Softdrinks)
Bildnachweise: ©Ma’loa / ©Oliver Numrich