Pincho Nation: Per App in die Märchenwelt

Vergangene Woche wurde eine Filiale der schwedischen Franchise-Kette „Pinchos“ in Berlin als „Pincho Nation – the app restaurant“ eröffnet. Die Berliner Dependance ist die erste der 65 Outlets außerhalb Skandinaviens. Jeder Gast wird vom Host am Eingang empfangen, mit einer Tüte Popcorn versorgt und zum Platz gebracht. Der Innenraum ist opulent dekoriert: viel roter Plüsch, Goldstuck und stimmungsvolle Beleuchtung sorgen für eine verspielt-romantische Atmosphäre. 170 Sitzplätze stehen in den vier Themenbereichen Zirkus, Jahrmarkt, Magie oder Zoo zur Verfügung, etwa 20 Plätze vor dem Haus auf der Bordsteinterrasse. Das kreative Design setzt sich bis auf die Toiletten fort, die für die Damen im überbordenden Bourlesque-Stil inklusive Schminktisch gestaltet wurden.

„Unsere Servicekräfte begleiten den Gast von Anfang bis Ende“, sagt Restaurantleiter Michael Amelung, „dabei bringen sie ihre unterschiedlichen Talente ein und sorgen für gute Stimmung.“ Bestellen kann der Gast ausschließlich über die Pincho-App auf dem Smartphone, in der er sich mit der Mobilfunknummer identifizieren muss. Außerdem wird ihm vom Host zu Beginn eine Tischnummer zugewiesen. Die App informiert den Gast via Pushnachricht, wenn seine Bestellung an der offenen Küche beziehungsweise der Bar abholbereit ist. „Das ist Teil des Konzepts“, erklärt Amelung, „wir sparen hier kein Personal, sondern bringen die Gäste in Bewegung, damit sie sich austauschen können.“ 

Pincho Nation Berlin Eingang Meinekestraße ©Oliver Numrich
Pincho Nation Berlin Eingang Meinekestraße ©Oliver Numrich

Der Gast kann in der App mit seiner hinterlegten Kreditkarte bezahlen oder in bar respektive mit EC-Karte beim Service-Personal am Ausgang, wo die Zahlungsbestätigungen ebenfalls eingehen. „Falls es mal Probleme mit der Bezahlung geben sollte, haben wir immer die bestätigte Handynummer des Gastes und können gegebenenfalls nachfragen“, erklärt Amelung. Ein Bewirtungsbeleg als PDF wird dem Gast automatisch in der App bereitgestellt. Auch ein Bonussystem ist integriert, mit dem der Gast für jeden ausgegebenen Euro 10 Punkte sammelt. Für je 300 gesammelte Punkte erhält er eine Speise gratis. Neben einem Reservierungssystem enthält die App als Goody auch ein Radio, mit dem der Benutzer überall auf der Welt die Musik hören kann, die gerade in den Pincho-Restaurants läuft. Das sind unter der Woche entspannte Latin-Klänge und am Freitag- und Samstagabend aktuelle Charthits. Gäste, die nicht über ein Smartphone verfügen, können sich eines im Restaurant ausleihen – das kam bisher aber erst einmal vor. 

Pincho Nation Berlin Leuchtreklame Innen ©Oliver Numrich
Pincho Nation Berlin Leuchtreklame Innen ©Oliver Numrich

Pinchos ist Spanisch für „Spießchen“ und steht für kleine Häppchen, die von einem Zahnstocher zusammen gehalten werden. Das Küche bietet internationale Gerichte in Vorspeisen-Größe ab 2.50 € an. Dafür gibt es etwa einen japanischen Edamame-Salat, angemacht mit Sesam, Sojasoße, Knoblauch und Chili. Ein Geflügelspieß, mariniert in Sweet Chili und Limette oder drei mit Schweinefleisch gefüllte Dumplings kosten 3,50 €. Die teuersten Pinchos schlagen mit 4,90 € zu Buche, dafür gibt es zum Beispiel ein kleines Rindersteak, eine Paella-Pfanne oder Fish and Chips mit Süßkartoffeln und Soße Tatar. 25 Gerichte schreibt die schwedische Zentrale vor, dazu kommen in den nächsten Wochen regionalspezifische Angebote wie die in Berlin obligate Currywurst. Die Küche ist täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Die Bar schließt spätestens um 2 Uhr. Zu den Signature Drinks der Kette gehören die Candy-Cocktails wie der Fizzy Bubblizz mit Blue Curacao, Himbeerlikör und Bubble-Gum-Sirup, der Soda Pop oder der Himbeer-Lakritz für jeweils 6,90 Euro. Es gibt sie auch in alkoholfreien Varianten für 5,50 Euro. 

Erklärte Hauptzielgruppe des App-Restaurants sind Frauen zwischen 20 und 40 Jahren, entsprechend werden insbesondere Social Media Kanäle wie Facebook und Instagram und Influencer eingebunden. Aber auch unter Familien mit Kindern, deutschen und internationalen Touristen sowie Kollegen oder Freunden, die gemeinsam essen gehen, könnte sich das Pincho Nation mit dem soften Entertainment-Angebot und dem frischen, gut gelaunten Team zu einer außergewöhnlichen Attraktion entwickeln. „Uns ist bewusst, dass der Berliner Markt sehr schwierig ist und auf Erfahrung und Vertrauen basiert“, sagt Amelung, der zuvor unter anderem als F&B-Manager auf Kreuzfahrtschiffen der AIDS-Flotte tätig war „aber wir nehmen uns die Zeit, uns hier vernünftig zu etablieren.“ Trotzdem arbeitet Pincho-Gründer Magnus Larsson im Hintergrund bereits an der Expansion: Allein in Berlin sind noch vier weitere Restaurants geplant. 

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