Wer braucht die Lüneburger, wenn es im Landkreis Ost-Prignitz auch eine Heide gibt: die Kyritz-Ruppiner. Und wenn sie blüht, im Herbst, dann betörend lila – eine Wonne für alle Sinne. Man kann sie selbständig oder geführt von einem Guide der Sielmann-Gesellschaft durchwandern. Aber nicht vom Weg abkommen – das alles war mal Truppenübungsplatz! Einen Besuch im städtischen Tierpark Kunsterspring – gleich um die Ecke – könnte man noch dranhängen und der vormittäglichen Fütterung von Fischottern, Luchsen und sogar Wölfen beiwohnen.

Anschließend geht es in die wenige Kilometer entfernte Ruppiner Schweiz („Die Schweizen werden immer mickriger“, meinte so ähnlich schon Fontane), ins entrückte Binenwalde am Kalksee, benannt nach der schönen Försterstochter, um welche sich die gleichnamige Sage rankt. Unbedingt baden, der See ist herrlich klar und kühl. Den Hunger danach stillt man in der Boltenmühle, wo der Binenbach entspringt. Der alte Fritz soll – als er noch der junge war – gesagt haben: „Wahrlich, wenn ich nicht Herr von Rheinsberg wäre, möchte ich Müller von Boltenmühle sein, so ein idyllisch schönes Plätzchen“ (Hinweis: die Abkürzung über die Wald- und Wiesenpiste ist eine Tortur für Stoßdämpfer und KFZ-Halter-Nerven, Google Maps empfiehlt 13 Minuten L16).